Was ist das "kleine Blutbild"?
Das Blutbild (Hämogramm) ist in der Medizin eine standardisierte Zusammenstellung wichtiger Befunde aus einer Blutprobe. Mit den Werten des "kleinen Blutbildes" wird untersucht, ob die Zusammensetzung der Blutzellen in Ordnung ist - also ob die Blutbildung und der Blutabbau reibungslos funktionieren. Darüber hinaus werden insbesondere die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) untersucht. So lassen sich viele Krankheiten erkennen, die mit den Blutzellen im Zusammenhang stehen (z.B. eine Anämie).
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Viele Patienten, die noch nicht wissen, was bei einem "Blutbild" wirklich gemessen wird, interessieren sich auch für Blutwerte wie "Cholesterin", "Blutfette" oder "Leberwerte". Diese sind jedoch nicht Bestandteil des "Blutbildes", sondern werden als "Serumwerte" ermittelt. Das "klein" und "groß" hat beim Blutbild nichts mit der "Wichtigkeit" oder "Relevanz" der Werte zu tun.
Blut besteht aus ...
- Blutzellen (ca. 45 %)
- Blutplasma (Blutserum, ca. 55 %).
Durch Zentrifugieren kann man beides einfach voneinander trennen. Die Untersuchung der Blutzellen nennt man "Blutbild".
- Blutbild = Zelluläre Bestandteile des Blutes (siehe folgend)
- Serumchemie / Serumwerte = Substanzen im Blutserum (z.B. Leberwerte, Cholesterin)
Alle Blutwerte des kleinen Blutbildes als Tabelle
Zunächst einmal alle Blutwerte des kleinen Blutbildes zusammengefasst. Hinweis zu den Abkürzungen: ein Deziliter (dl) entspricht 10 Milliliter. Ein Mikroliter (µl) ist ein tausendstel Milliliter. Ein Femtoliter (fm) ist ein Milliardstel Milliliter.
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Ery | Anzahl der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) | Männer: 4,5 bis 5,9 Mio. pro µl Frauen: 4,1 bis 5,2 Mio. pro µl |
zu hoch zu niedrig |
Leuko | Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) | Männer: 4.000 bis 11.000 pro µl Frauen: 4.000 bis 11.000 pro µl |
zu hoch zu niedrig |
Thrombo | Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) | Männer: 150.000 - 380.000 pro µl Frauen: 150.000 - 380.000 pro µl |
zu hoch zu niedrig |
Hkt | Hämatokrit: prozentualer Anteil der Blutzellen im Blut | Männer: 42 - 50 % Prozent Frauen: 37 - 45 % Prozent |
zu hoch zu niedrig |
Hb | Hämoglobin(-konzentration) des roten Blutfarbstoffs | Männer: 13 bis 17 g pro dl Frauen: 12 bis 16 g pro dl |
zu hoch zu niedrig |
MCH | Hämoglobinmenge pro Erythrozyt | Männer: 27 - 34 pg (pro Zelle) Frauen: 27 - 34 pg (pro Zelle) |
zu hoch zu niedrig |
MCHC | durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt | Männer: 32 - 36 g pro dl Frauen: 32 - 36 g pro dl |
zu hoch zu niedrig |
MCV | durchschnittliches Volumen eines Erythrozyten | Männer: 85 - 98 fl Frauen: 85 - 98 fl |
zu hoch zu niedrig |
Retis | Retikulozyten: Anteil pro 1000 Erythrozyten | Männer: 3 bis 18 pro 1.000 Erys Frauen: 3 bis 18 pro 1.000 Erys |
zu hoch zu niedrig |
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.

Kleines Blutbild: schematische Darstellung der Blutzellen unter dem Mikroskop (sog. Blutausstrich)
Im Folgenden werden die einzelnen Werte erläutert und die Zusammenhänge beschrieben.
Blutzellen

Blutzellen: Erythrozyt, Thrombozyt, Leukozyt
Den größten Anteil der Blutzellen machen die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) aus (ca. 95%). Die verbleibenden 5% bestehen sind Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen). Ihre Anzahl wird jeweils pro Mikroliter (µl) Blut gemessen. Ein Mikroliter ist ein tausendstel Milliliter - das entspricht etwa der Menge, die als kleiner Blutstropfen aus einer kleinen Stichwunde tritt. Jede der drei Blutzellarten hat eine bestimmte Aufgabe. Wenn also ein Wert zu hoch oder zu niedrig ist, kann das bei der Diagnose einer Krankheit helfen.
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Ery | Anzahl der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) | Männer: 4,5 bis 5,9 Mio. pro µl Frauen: 4,1 bis 5,2 Mio. pro µl | zu hoch zu niedrig |
Thrombo | Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) | Männer: 150.000 - 380.000 pro µl Frauen: 150.000 - 380.000 pro µl | zu hoch zu niedrig |
Leuko | Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) | Männer: 4.000 bis 11.000 pro µl Frauen: 4.000 bis 11.000 pro µl | zu hoch zu niedrig |
Hämatokrit
Wichtig ist zudem das Verhältnis der Blutzellen zum Blutplasma (sog. Hämatokrit). Er zeigt an, ob das Blut "dick" (zähflüssig, viele Blutzellen) oder "dünn" ist (viel Blutplasma). Je dicker das Blut, um so mehr reiben die Blutzellen an den Blutgefäßen und um so schwerer muss das Herz pumpen, um das Blut durch die Blutbahn zu drücken.
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Hkt | Hämatokrit: prozentualer Anteil der Blutzellen im Blut | Männer: 42 - 50 % Prozent Frauen: 37 - 45 % Prozent | zu hoch zu niedrig |
Erythrozyten

Erythrozyt
Die Erythrozyten haben eine lebenswichtige Funktion: sie transportieren Sauerstoff aus der Lunge in die Zellen des Organismus. Auf dem Rückweg nehmen sie dann noch das "verbrauchte" Kohlendioxid mit, damit es in der Lunge gelangt und ausgeatmet werden kann.
Erythrozyten sind hochspezialisierte Zellen, die auf das Wesentliche "eingedampft" sind. Sie enthalten keinen Zellkern mehr und keine sonstigen Zell-Organellen, sondern bestehen zu rund 90% aus Hämoglobin. Das ist ein spezielles Protein, das dank eingebauter Eisen-Ionen Sauerstoff und Kohlendioxid binden kann. Das Hämoglobin ist ebenfalls ein wichtiger Blutwert (Abk.: Hb).
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Hb | Hämoglobin(-konzentration) des roten Blutfarbstoffs | Männer: 13 bis 17 g pro dl Frauen: 12 bis 16 g pro dl |
zu hoch zu niedrig |

Hämoglobin - vier Globine (zwei α- und β) mit jeweils einer Häm-Gruppe, die Sauerstoff binden kann
Um die volle Funktionsfähigkeit der Erythrozyten zu prüfen, werden neben der reinen Anzahl der Erys auch die sog. "Erythrozytenindizes" gemessen oder besser gesagt aus den vorherigen Werten berechnet. Diese Werte sind vor allem dann relevant, wenn zu wenig Hämoglobin gemessen wird: das nennt man eine Anämie.
- Hämoglobinmenge pro Erythrozyt (Blutwert MCH)
- durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt (Blutwert MCHC)
- durchschnittliches Volumen eines Erythrozyten (Blutwert MCV)
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
MCH | Hämoglobinmenge pro Erythrozyt | Männer: 27 - 34 pg (pro Zelle) Frauen: 27 - 34 pg (pro Zelle) | zu hoch zu niedrig |
MCHC | durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt | Männer: 32 - 36 g pro dl Frauen: 32 - 36 g pro dl | zu hoch zu niedrig |
MCV | durchschnittliches Volumen eines Erythrozyten | Männer: 85 - 98 fl Frauen: 85 - 98 fl | zu hoch zu niedrig |

Erythrozytenindizes: Unterschiede zwischen MCV, MCH und MCHC
Im Zweifelsfall kann ein zusätzlicher Wert angefordert werden:
- Erythrozytenverteilungsbreite (Blutwert EVB, auch RDW)
Anhand der Erythrozytenindizes lässt sich meist klären, ob es bei der Blutproduktion Probleme gibt. Häufig ist eine Mangelerscheinung der Grund für eine verminderte Blutproduktion (weil Bausteine fehlen, um die Blutzellen zu bilden). Wenn zu wenig funktionsfähige Erythrozyten oder Hämoglobin im Blut vorhanden sind, spricht man von einer Anämie. Es gibt verschiedene Anämie-Arten, die am weitesten verbreitete Form ist die Eisenmangelanämie.
Retikulozyten

Retikulozyt
Ein weiterer Wert hilft dabei, die roten Blutkörperchen zu prüfen: die Retikulozyten. So nennt man die jungen, noch nicht ganz ausgereiften Erythrozyten. Die Blutproduktion findet im Knochenmark statt. Die Bildung der roten Blutkörperchen nennt man "Erythropoese". Das Knochenmark ist mit zahlreichen feinsten Verästelungen der Blutbahn durchzogen, damit die neu gebildeten Blutzellen ins Blut gelangen (pro Tag werden ca. 200 Milliarden (!) neue Blutzellen gebildet, das entspricht ca. 2 Millionen pro Sekunde). In diesem Prozess wird ein Teil der noch nicht fertig ausgereiften Zellen - quasi aus Versehen - mit ins Blut ausgespült. Das sind die Retikulozyten, deren Anzahl man gut messen kann. Es sind etwa 10 - 15 pro 1000 Erythrozyten (also rund 1 Promille).
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Retis | Retikulozyten: Anteil pro 1000 Erythrozyten | Männer: 3 bis 18 pro 1.000 Erys Frauen: 3 bis 18 pro 1.000 Erys | zu hoch zu niedrig |
Dieser Wert ist vor allem auch deshalb interessant, weil er zeitliche Rückschlüsse erlaubt. Die Erythrozyten haben eine Lebensdauer von rund 120 Tagen, die Retikulozyten brauchen nur ca. 2 Tage, ehe sie ausgereift sind. Wenn es also eine Abweichung in einem der Werte gibt, kann der Retikulozyten-Wert helfen zu verstehen, ob ein Prozess im Anfangsstadium ist (Erys noch normal, Retis abweichend) - oder eher abklingt (Erys abweichend, Retis eher normal).
Thrombozyten

Thrombozyt
Die Thrombozyten sorgen dafür, dass das sehr komplexe System der Blutbahnen mit den großen Schlagadern bis hin zu den sehr feinteiligen Kapillargefäßen stets überall intakt ist. Schon kleine Verletzungen der Blutbahn (ob nun äußerlich oder innerlich) können dramatische Folgen haben. Grob vereinfacht würde das Blut "auslaufen", in kurzer Zeit wären die Versorgung lebenswichtiger Organe nicht mehr gesichert. Besonders wichtig ist in dem Zusammenhang die Sauerstoffversorgung des Gehirns (Schlaganfall).
Die kleinen Thrombozyten sind kleine "Klumpen" mit zahlreichen tentakelartigen Verästelungen. Diese liegen jedoch im Normalzustand eng an, so dass die winzigen, inaktiven Thrombos im Blut einfach mitschwimmen. Wenn jedoch im Falle einer Blutgefäß-Verletzung ein bestimmtes Enzym freigesetzt wird, entfalten sich die Fangarme der Thrombos schlagartig, so dass sie sich ineinander verfangen. In kürzester Zeit entsteht so ein maschenartiges Netz, das so fein ist, dass die anderen Blutzellen nicht hindurch passen. Zudem wird dann ein Zellklebstoff freigesetzt (Fibrin), der die Wunde verschließt und die schnelle Regeneration einleitet.
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Thrombo | Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) | Männer: 150.000 - 380.000 pro µl Frauen: 150.000 - 380.000 pro µl | zu hoch zu niedrig |
Auffällige Thrombozyten-Werte deuten daher auf akute Verletzungen der Blutbahn hin - oder auf Probleme bei der Blutbildung.
Leukozyten

Leukozyt
Die Leukozyten erkennen und vernichten alles, was nicht natürlicherweise im Blut oder in angrenzenden Geweben sein sollte. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze, körperfremde Einzeller oder Fremdstoffe. Wenn sich Bakterien oder Viren im Körper vermehren und ausbreiten - sog. Infektionen -, dann werden in kurzer Zeit sehr viele Leukozyten gebraucht, um diese Eindringlinge abzuwehren.
Allerdings kann eine unregelmäßiger Leuko-Wert auch andere Ursachen haben. Denkbar ist zum Beispiel auch, dass die Produktion (sog. Leukopoese) nicht richtig abläuft (zum Beispiel aufgrund einer Mangelerscheinung).
Abk. | Beschreibung | Normalwerte | Siehe auch |
Leuko | Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) | Männer: 4.000 bis 10.000 pro µl Frauen: 4.000 bis 10.000 pro µl | zu hoch zu niedrig |
Auffällige Leukozyten-Werte deuten also zunächst auf eine Infektion oder eine Entzündung hin. In dem Fall wird meist ein sog. Differentialblutbild angefordert. Denn es gibt verschiedene Arten von Leukozyten.

Leukozyten-Arten - so wie sie nach Einfärbung unter dem Mikroskop erscheinen
Differentialblutbild
Ein Differentialblutbild ist quasi ein eigenständiges Blutbild - mit dem Schwerpunkt "Leukozyten-Arten". Dazu gehören die Granulozyten (Neutrophile, Eosinophile, Basophile), die Lymphozyten und die Monozyten. Das Differentialblutbild ergänzt das kleine Blutbild und spielt für die Diagnostik von Blutkrankheiten aber auch Infektionen und Entzündungen eine wichtige Rolle. Die Bestimmung des Differentialblutbildes ist unter anderem zur Abklärung einer Leukopenie, einer Leukozytose oder einer Leukämie erforderlich.
Großes Blutbild
Das "kleine Blutbild" und das "Differentialblut" zusammen ergeben das sog. "große Blutbild".
Kleines Blutbild zum Herunterladen oder Ausdrucken
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Kleines Blutbild (Kostenloser Ausdruck)
Wer sich die Daten als PDF-Datei herunterladen möchte, findet hier den Download-Link:
Die Datei, die sich öffnet, können sie auf Ihrem PC speichern.
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Hier eine etwas andere Darstellung der Blutwert-Tabelle inkl. der Abkürzungen:

Kleines Blutbild als Tabelle inkl. Abkürzungen
Warum ist die Blutuntersuchung so wichtig?

Blut: Laborwerte
Blut ist für die medizinische Diagnose außerordentlich hilfreich. Der Blutkreislauf zieht sich durch den gesamten Organismus, damit alle Organe und Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können. Blut ist aber nicht nur das zentrale Transport-Medium im Organismus, sondern zudem auch noch - neben den Nervenzellen - das Informationssystem. Mithilfe des Blutes werden zahlreiche lebenswichtige Prozesse gesteuert. Durch die detaillierte Untersuchung des Blutes kann man also sehr viel über die allgemeine Gesundheitslage erfahren. Wenn bestimmte Blutwerte zu hoch oder zu niedrig sind, dann ist das häufig ein Indiz, das im Körper etwas nicht richtig funktioniert. Und meist lässt sich die Ursache schon grob überblicken.
Warum zwei Blutproben?
Warum werden bei der Blutentnahme meist zwei Röhrchen mit Blut gefüllt? Ganz einfach: mit dem ersten Röhrchen wird das Blutbild erstellt (siehe oben). Mit dem zweiten Röhrchen wird die sog. Serumchemie untersucht.
Zur Serumchemie gehört alles, was sich im flüssigen Blutserum finden lässt, zum Beispiel die Leberwerte, Nierenwerte, Herzwerte oder Schilddrüsenwerte. Wichtige Laborwerte sind zum Beispiel:
- Blutzucker
- Cholesterin (LDL; HDL)
- Kreatinin
- Billirubin
- Leberwerte
- TSH-Wert (Schilddrüse)
Jedes Organ wickelt einen Teil seinen Stoffwechsels über das Blut ab, insofern befinden sich stets bestimmte Stoffe im Blutserum, die sich messen lassen.
Warum muss man für die Blutentnahme nüchtern sein?
Der Begriff "nüchtern" bedeutet in diesem Zusammenhang nicht (nur): "frei von Alkohol", sondern vielmehr, dass man einige Stunden vor der Blutentnahme nichts mehr gegessen haben soll (ca. 8-12 Stunden). Entscheidend ist dabei, dass man keinen Zucker und keine Fette zu sich nehmen sollte. Folglich sind Getränke wie Milch oder Brausen nicht gestattet. Zum Trinken muss Wasser reichen, aber auch Tee oder Kaffee (ohne Milch und Zucker) sind in Ordnung. Natürlich ist Alkohol auch tabu.
Allerdings muss man für ein (kleines) Blutbild gar nicht nüchtern zur Blutentnahme erscheinen. Denn hierbei werden eh nur die Blutzellen untersucht - diese Werte werden durch kurzfristige Nahrungsaufnahme kaum beeinflusst.
Eine Ausnahme liegt vor, wenn ein Verdacht auf eine Eisenmangelanämie im Raum steht. Da Eisen nach der Nahrungsaufnahme zunächst im Blutserum vorliegt, ehe es im Hämoglobin verarbeitet wird, ist der Eisenwert ebenfalls von der Nahrungsaufnahme abhängig. Aus diesem Grund reicht der Eisenwert selber (als Ion im Blutserum) auch nicht, um eine Anämie zu diagnostizieren.
"Nüchtern zum Blut-Abnehmen" ist vor allem dann wichtig, wenn das Blutserum untersucht werden soll. Denn Werte wie Blutzucker oder Cholesterin sind in starkem Maße von der letzten Mahlzeit abhängig.
Was kostet ein Kleines Blutbild?
Normalerweise wird das Blut vom Hausarzt abgenommen und dann im Rahmen einer Routine-Untersuchung eingeschickt (z.B. bei einer Erkrankung, vor oder nach einer Operation etc.). Die Kosten werden dann von der Krankenkasse übernommen (zum Beispiel AOK oder Techniker als gesetzliche Krankenkasse), oder von einer PKV (privaten Krankenversicherung) erstattet.
Da die Werte in heutigen hochmodernen Laboren weitgehend automatisiert bzw maschinell ermittelt werden, sind die Kosten für ein kleines Blutbild relativ gering. Ein kleines Blutbild kostet - je nach Labor - zwischen 4 und 5 Euro.
Für ein großes Blutbild (Differentialblutbild der Leukozyten) fallen dann noch einmal etwa 1-2 Euro an.
Kleines Blutbild Schnelltest
Einige Hersteller bieten Geräte zu "Schnelltest-Blutuntersuchung" an, die man als Patient schnell und überall nutzen kann. Solche Geräte können jedoch nicht die Blutzellen untersuchen. Insofern gibt es kein Gerät, dass ein "kleines Blutbild als Schnelltest" bietet.
Es gibt jedoch Fachlabore, bei denen man eine Blutuntersuchung direkt bestellen kann - ohne den Umweg über einen Arzt. Besonders beliebt sind in diesem Zusammenhang Vaterschaftstests, Blutgruppen-Zugehörigkeit, HIV-Test, Nachweis von Drogen im Blut und vieles mehr. Solche Schnelltests sind jedoch mit Vorsicht zu genießen - denn ohne medizinische Fachkenntnisse kann es leicht zu Falschbeurteilungen kommen. Auch eine Recherche im Internet ist nicht ausreichend, um im Einzelfall wirklich angemessene Aussagen und Diagnosen vornehmen zu können. Also: die Blutuntersuchung sollte man möglichst immer beim Arzt machen lassen.

Video: Was ist das kleine Blutbild?
In dem folgenden Video wird das kleine Blutbild und die Werte noch einmal erklärt: